Unsere Leistung
Woche zwei ist bereits vorbei und wir haben mehr als ein Drittel unserer Auftritte absolviert. Es ist wirklich befriedigend, den Leuten eine solche Freude machen zu können. Hunderte von Proben, viel Herzblut und Schweiß sind in unsere Vorbereitungen für den Auftritt geflossen und wir werden dafür mit dem grandiosen Applaus (darunter auch viel Szenenapplaus, der uns natürlich freut) des Publikums belohnt. Es ist ein unbeschreibliches und wohl auch einmaliges Erlebnis, das ich hier mit dem TSDC in Edinburgh machen darf.
Auch die Dauer des Tattoos ist nicht zu unterschätzen! Wir haben keine Ersatzspieler und sind immer auf alle Mitglieder angewiesen. Das heißt, dass wir auch während unseres Auftritts immer voll da sein und uns konzentrieren müssen, denn es ist unsere wichtigste Aufgabe, Leistung zu bringen. Wir müssen unser Niveau konstant halten, Show für Show. Rhythmus und Routine hochhalten! Und diese Woche müssen wir die Qualität sogar noch ein wenig steigern, denn die BBC kommt für die TV-Aufzeichnung. Wir werden alles geben!
Peter MacDonald von der Isle of Skye
Mit Peter MacDonald habe ich mittlerweile mehrere Gespräche geführt. Er ist Drum Major beim Edinburgh Tattoo und lebt auf der Isle of Skye, die meine Freundin und ich in zwei Wochen besuchen werden. Tipps für den Aufenthalt dort habe ich von Peter schon bekommen und wir hatten noch die Idee, dass wir ein Treffen mit seiner Pipe Band und mir organisieren, damit wir in einen Austausch kommen und eine Brücke zwischen schottischen Pipes and Drums und dem TSDC-Stil bauen können. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf weitere Kontakte mit der schottischen Kultur in der Zukunft.
Kulisse am Edinburgh Castle vor „SHOWTIME“
Das Wetter beginnt nun zunehmend schottisch zu werden, nämlich nass und windig. Nach zwei Wochen Dauersonne ist es nun vielleicht so, wie es sein soll. Gestern hat es beim Trommeln auf der Esplanade das erste Mal geregnet. Die Szenerie im Edinburgh Castle abends, wenn es dunkel ist, fasziniert mich immer wieder. Ich genieße diese Momente sehr. Wenn mir etwas ins Auge fällt, mache ich meist schnell einen Schnappschuss mit meinem Handy für den Blog.
Bereichernde Chats mit Mark Reilly
Weiter waren wir diese Woche auch bei Brigadier Sir Melville Jameson, ehemaliger und langjähriger Produzent des Royal Edinburgh Military Tattoo, zu Gast. Auch dank ihm überlebte das TSDC, wurde zu einer Sensation und wurde alle drei Jahre zum REMT eingeladen. Begleitet wurden wir an diesem Tag auch von Mark Reilly, einem genialen Schlagzeuger und ehemaligen Mitglied des Old Guard Fife and Drum Corps. Ich habe an diesem Tag viel mit ihm gesprochen und es war so bereichernd und motivierend. Wir hatten uns schon an der Basler Fasnacht unterhalten, begegnen uns immer auf Augenhöhe und tauschen uns gut über das Trommeln oder das Leben im Allgemeinen aus. Immer wenn er mich neuen Leuten vorstellt, erzählt er ihnen von diesem Video, das er vor vielen Jahren gedreht hat. Ich muss zugeben, es ist ein phänomenaler Clip. Wir haben gestern auch ein gemeinsames Foto in der Cast Bar gemacht, zum Glück!
Bemerkenswert ist auch, wie viel Mark über unsere Basler Trommelkultur weiß. Fast jeden Komponisten, den ich erwähnt habe, kannte er bereits. Wir hatten folgende Themen, die wir besprochen haben. Ich werde nicht im Detail darauf eingehen, aber hier sind die folgenden Themen:
Ein junger Superstar hat immer einen alten Mentor als Vorbild
Das Gefühl der Musik im Gegensatz zur perfekten Ausführung und dass es bei hoher Musikqualität sehr subjektiv wird
Immer wissend, dass das ultimative Level nicht erreicht ist, nie zufrieden sein
Ähnlichkeiten zwischen seiner und meiner Geschichte, weil wir beide schon in jungen Jahren bei Trommelwettbewerben erfolgreich waren
Ein wunderbarer Gast
Und das Highlight dieser Woche: Die Ankunft meiner Freundin am Flughafen, eigentlich wäre sie am Bahnhof angekommen. Da ihr Reisepass aber abgelaufen war und sie es nicht gemerkt hatte, kam sie einen Tag später. Ein kleines Drama. Umso schöner war es aber, als wir uns endlich hatten. Nun ist sie schon wieder weg, in London. Wir haben zweimal im sehr empfehlenswerten Wee Cafe gefrühstückt. Es war so schön, sie dabei zu haben und mit ihr ein bisschen das Nachtleben zu erleben. Im Pub Dropkicks waren wir nur einmal, das war richtig lustig und unterhaltsam. Wir freuen uns beide schon darauf, nach REMT unsere gemeinsame Reise in Schottland fortzusetzen. Es wird so toll und ich bin so aufgeregt.